Forum Bioethik

Rechtsextreme Gewalt

In einer Zeit zunehmender rechtsextremer Gewalt mögen diejenigen Taten oder Aufrufe von besonderem Interesse hier sein, die sich gegen Behinderte wenden oder auch gegen Menschen, die sich deutlich für Behinderte einsetzen.

Da Rita Süßmuth (CDU) ua.als Schirmherrin verschiedener Veranstaltungen aufgetreten ist, die sich kritisch mit Bioethik auseinandersetzen und wo sich für das Lebensrecht Behinderter ausgesprochen wird (z.B.in Bonn bei der Tagung "Bioethik und die Zukunft der Medizin" im Febr.1998; auch ist sie Schirmherrin des neuen Vereines ALZheimer-ETHik www.alzheimer-ethik.de), ist es besonders bedenklich, wenn z.B. von einer rechtsextremen Rockgruppe auf einer Musik-CD zum Mord u.a. an Rita Süßmuth aufgerufen wird.
Da auf der gleichen CD  auch Morddrohungen gegen Michel Friedman (CDU, sowie stellvertretender Präsident des Zentralrates der Juden) - neben weiteren Fernsehstars - ausgesprochen werden, liegt hier eine merkwürdige Verbindung von verbaler Gewalt vor, die sich auf Menschen bezieht, die sich im öffentlichen Leben für Juden, Asylsuchende und Behinderte einsetzen.

"Rechtsextreme Rockband ruft zu Mord auf: Landeskriminalamt Brandenburg - Drohungen gegen Friedman, Süßmuth und Fernsehstars
Frankfurt/ Main (afp) Der stellvertretende Präsident des Zentralrates der Juden, Michel Friedman, nimmt die Drohungen einer rechtsextremen Rockband ernst.
Einschüchtern lasse er sich aber nicht, betonte der CDU- Politiker und Talkshow- Moderator gegenüber der "Frankfurter Rundschau". Er wolle sich bemühen, dass rechtsextreme Tendenzen nicht weitere Menschen in ihren Bann ziehen", sagte Friedman der Zeitung weiter. Ein Sprecher des brandenburgischen Landeskriminalamtes (LKA) hatte am Donnerstag in Potsdam mitgeteilt, eine Band namens "White Aryan Rebels" (Weiße Arische Rebellen) rufe auf ihrer CD zum Mord an Friedman, der früheren Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) sowie Fernsehstars wie Alfred Biolek, Lilo Wanders und Hella von Sinnen auf. Es werde gegen Unbekannt wegen des Verdachts der Verbreitung von Tonträgern mit volksverhetzdem Inhalt ermittelt. Die Verbreitung von Rockmusik mit rechtsextremen Texten, von der jenseits der Grenze zu Polen und Tschechien "Wagenladungen voll zu kaufen" seien, werde vom LKA sehr ernst genommen. Die Ploizei wisse aber noch nicht, in welchen Mengen derartige Musik nach Deutschland gelangt sei. Wie der Berliner "Tagesspiegel" am Donnerstag berichtete, kursieren mehr als tausend Exemplare der CD "Noten des Hasses" der "White Aryan Rebels", auf der zum Mord an den Prominenten aufgerufen wird.
Die Gruppe trat bisher noch nicht auf, ist der Polizei aber bereits seit Anfang des Jahres bekannt. Eine konkrete Gefahr sieht das LKA für die von der Rockband bedrohten Persönlichkeiten bisher nicht."  (Braunschweiger Zeitung, April 2001)
 

Die Art "geistiger Brandstiftung" sollte aber nicht unterschätzt werden.
Positiv sind hier jedoch die zahlreichen Maßnahmen der Bundesregierung unjd anderer Behörden zu nennen, die rechte Gewalttäter betreffen (bis hin zum Aussteigerprogramm für Menschen aus dem rechten Spektrum). Trotzdem sollte solchem Gedankengut frühzeitig etwas entgegengesetzt werden - gerade wenn Menschen betroffen sind, die jüdischer Herkunft oder auch behindert sind oder sich für solche Menschen einsetzen.
 
 

home             back             side