Forum Bioethik

I.  Organspende/ Transplantation:

a.  Das Transplantationsgesetz

   1997 wurde das Transplantationsgesetz in Deutschland verabschiedet, das versucht, diesen schwierigen Bereich gesetzlich zu regeln. Kritik an dem Gesetz gibt es vor allem wegen der allgemeinen Meldepflicht der Ärzte, wenn sie bei einem Patienten den Hirntod feststellen. Nicht alle Ärzte möchten einen Hirntoten zur Transplantation freigeben, da sie hierbei ethische Bedenken haben (da sie einen Hirntoten nicht als Toten, sondern als Sterbenden sehen).

b.  Organhandel
   Ein möglicher Mißbrauch, der vor allem zur Organbeschaffung aus ärmeren Ländern dient. Er ist in Deutschland gesetzlich verboten - allerdings ist ein Organtourismus zu beobachten, der ethisch sehr problematisch ist, d.h. wenn Menschen z.B. nach Indien oder Brasilien fliegen, um sich dort etwa eine Niere einpflanzen zu lassen.

c.  Hirntod
   Seit 1967 gibt es die „Hirntod-Definition“, die quasi ein Entnahme-Kriterium für eine Organverpflanzung ist. Bis 1967 war der „Herztod“ mit seinen klassischen Todesmerkmalen wie Totenflecken, Leichenstarre der normale Tod. Nach der ersten Herzverpflanzung in Kapstadt (Südafrika) von Prof.Barnard im Dez.1966 ergab sich jedoch die Notwendigkeit, eine neue Todesdefinition zu finden. Nach dem damaligen rechtlichen Stand war die Operation nicht erlaubt. Im Frühjahr 1967 wurde dann an der Harvard-Universität (USA) die neue Todesdefinition entwickelt.
   Da bei einem „Hirntoten“ noch zahlreiche Körperfunktionen intakt sind, ist die Definition als Todesdefinition von Kritikern umstritten.

d.  Kopfverpflanzung
   Bisher eine der extremsten Formen der Transplantationsmedizin, die inzwischen versucht wird. Der Amerikaner Robert J.White verpflanzte bisher Affenköpfe mit Erfolg. Seit 1963 experimentierte er mit den Hirnen von Affen, schälte z.B. das Hirn eines Affen aus dem Schädel und hielt es künstlich am Leben. 
   Juristisch wäre eine solche Operation erlaubt, ethisch wirft es jedoch neue Fragen auf. Wahrscheinlich wäre es genauer, eher von einer Ganz-Körper-Transplantation zu sprechen als von einer Kopfverpflanzung.
 

home         zurück             oben