Forum Bioethik Aktive Sterbehilfe von US-Bundesrichter in Oregon verteidigt

Portland (dpa) - Im Tauziehen um die Rechtmäßigkeit der aktiven
Sterbehilfe im US-Bundesstaat Oregon haben die Befürworter am Mittwoch
einen Sieg vor Gericht errungen. Nach der Entscheidung eines
Bundesrichters in Portland hat der US-Justizminister nicht das Recht,
die im Nordwest-Staat legale aktive Sterbehilfe zu verbieten.

 Oregon hat bisher als einziger US-Bundesstaat die Tötung auf Verlangen
legalisiert, nachdem sich die Wähler 1994 in einem Referendum
entsprechend ausgesprochen hatten. Das Gesetz trat 1998 in Kraft. Der
erzkonservative US-Justizminister John Ashcroft hatte dann aber die
aktive Sterbehilfe im vergangenen November durch eine Anweisung für
unzulässig erklärt und Ärzten mit dem Entzug ihrer Lizenzen gedroht,
falls sie die todbringenden Medikamente verschreiben.

 Nach US-Medienberichten haben in Oregon über 90 Menschen, meist
Krebspatienten, ihr Leben mit ärztlicher Hilfe beendet. Das Gesetz
erlaubt die Verschreibung tödlicher Medikamente an unheilbar Kranke,
deren Lebenserwartung unter sechs Monaten liegt. Zwei Ärzte müssen die
Diagnose bestätigen, nachdem der Patient die Sterbehilfe beantragt hat.
Der Kranke muss die tödliche Dosis selbst einnehmen.

©dpa

180850 Apr 02

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