Forum Bioethik Berlin, 11. Januar 2003

Klon-Konferenz im Mai ist ein Taschenspielertrick 

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe, Mitinitiator eines Antrages
der CDU/CSU-Fraktion für ein umfassendes Klonverbot und in der
vergangenen Legislaturperiode stellvertretender Vorsitzender der
Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin", erklärt:

Die Ankündigung einer internationalen Klon-Konferenz für den Mai ist ein
plumper Taschenspielertrick.

Bundesforschungsministerin Bulmahn will ganz offensichtlich nicht neue
Erkenntnisse über das Klonen menschlicher Embryonen gewinnen. Vielmehr
geht es ihr darum, Zeit zu gewinnen und einen klaren Beschluß des
Bundestages gegen jedes Klonen abzuwenden, für den sich jetzt eine
deutliche Mehrheit abzeichnet.

Die Bundesregierung sollte endlich Farbe bekennen: ob sie mit dem
forschungspolitischen Sprecher der SPD das sogenannte therapeutische
Klonen menschlicher Embryonen in "eng begrenzten Ausnahmen" für sinnvoll
hält, oder ob sie mit dem Sprecher des Bundesforschungsministeriums
meint "die rechtliche und ethische Bewertung der unterschiedlichen
Formen des Klonens zu Forschungszwecken" sei "noch nicht abgeschlossen",
oder ob sie in Übereinstimmung mit dem Embryonenschutzgesetz jede
Erzeugung menschlicher Embryonen durch Klonen für strafwürdiges Unrecht
hält.

Mein Appell richtet sich an die Koalitionsabgeordneten, die jedes Klonen
menschlicher Embryonen ablehnen, ihrem Gewissen entsprechend zu handeln
und keiner Verschiebung dieser Grundsatzentscheidung in den Sommer
zuzustimmen. Diese Abgeordneten können sich auf den Koalitionsvertrag
berufen, in dem SPD und Grüne festgelegt haben: "Mit Fragen der
Fortpflanzungs- und Biomedizin werden wir ethisch verantwortlich unter
Wahrung der Gewissensfreiheit umgehen."

Information:
Thomas Friedl
Büro Hüppe MdB
Deutscher Bundestag
11011 Berlin

Tel. 0 30 - 22 77 75 89
Fax  0 30 - 22 77 67 08

email: hubert.hueppe@bundestag.de
Internet: www.huberthueppe.de

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