Forum Bioethik
http://de.news.yahoo.com/030708/12/3j16d.html 

Dienstag 8. Juli 2003, 03:31 Uhr 

Verheugen befürwortet EU-Förderung der Embryonenforschung 

Berlin (AP) Einen Tag vor der Entscheidung der EU-Kommission über die 
Förderung der Embryonenforschung hat sich der deutsche Kommissar Günter 
Verheugen (SPD) für den umstrittenen Forschungszweig ausgesprochen. «Ich 
bin skeptisch, ob die Argumente der strikten Gegner immer richtig sind», 
sagte Verheugen der «Berliner Zeitung» (Dienstagausgabe). Dagegen will 
die Bundesregierung verhindern, die in Deutschland verbotene Forschung 
auch mit deutschem Geld zu fördern, wie ein Sprecher des 
Forschungsministeriums sagte. 

«Wir meinen, dass sich die Europäische Kommission nicht über Gesetze 
hinwegsetzen kann, die es in Mitgliedstaaten gibt», erklärte 
Ministeriumssprecher Florian Frank der «Financial Times Deutschland». 
Hier handele es sich sogar um Strafgesetze. Auch einen Kompromiss 
schloss er aus. 

Verheugen erklärte, das Ziel der Forschung bestehe darin, schwer kranken 
Patienten mit zurzeit nicht heilbaren genetischen Erkrankungen zu 
helfen. Dies müsse die Kommission bei ihren Überlegungen über die 
Förderung solcher Projekte mit berücksichtigen. 

Am Mittwoch will das Gremium über die Frage entscheiden. In der seit 
Monaten währenden Debatte um Kriterien für die Forschung sprach sich 
Verheugen für einen Kompromiss aus. «Wir müssen in jedem Fall 
verhindern, dass es zu einer gespaltenen Kommission kommt», sagte der 
Kommissar. So müsse man sich gut überlegen, ob man aus 
Gemeinschaftsmitteln Projekte fördern könne, die in einzelnen 
Mitgliedsländern verboten seien. 

Verheugen bestätigte, dass die Kommission zu diesem Zweck über eine so 
genannten Stichtagsregelung nachdenke. Ein Stichtag nach deutschem 
Vorbild würde die Forschung an überzähligen Embryonen ermöglichen. Er 
würde aber gleichzeitig verhindern, dass dafür neue Embryonen geopfert 
werden müssen. 
 
 

http://de.news.yahoo.com/030708/286/3j1ic.html 

Dienstag 8. Juli 2003, 09:21 Uhr 

Berlin gegen Förderung von Embryoversuchen in EU 

Hamburg (AFP) Die Bundesregierung versucht offenbar, in letzter Minute 
Pläne der EU-Kommission zu verhindern, die in Deutschland verbotene 
Forschung an embryonalen Stammzellen zu fördern. "Wir meinen, dass sich 
die Europäische Kommission nicht über Gesetze hinwegsetzen kann, die es 
in Mitgliedstaaten gibt", sagte ein Sprecher des Forschungsministeriums 
der "Financial Times Deutschland". In diesem Falle handele es sich sogar 
um Strafgesetze. EU-Forschungskommissar Philippe Busquin plant, die 
Forschung an embryonalen Stammzellen in weiterem Umfang öffentlich zu 
fördern, als das in Deutschland und einigen anderen EU-Ländern möglich 
ist. 

Laut "FTD" will die EU-Kommission am Mittwoch über diesen Teil des 
Forschungsrahmenprogramms entscheiden. Sollte das Vorhaben die Mehrheit 
der EU-Länder bekommen, würde auch Geld aus Deutschland für Projekte 
gezahlt, mit denen sich Wissenschaftler in Deutschland strafbar machen 
würden. Der Vorsitzende der Bioethik-Kommission des Bundestags, René 
Röspel (SPD), sagte, die Gelder im EU-Fördertopf "tragen keinen Stempel, 
woher sie kommen und man kann das Geld eigentlich nicht zurück ziehen". 

Aus menschlichen Embryonen können Stammzellen für die medizinische 
Forschung gewonnen werden. Dafür müssen die Embryonen getötet werden. 
Weil das Töten von Embryonen nach deutschem Recht verboten ist, dürften 
in der Bundesrepublik aber auch weiterhin mit dem EU-Geld keine 
entsprechenden Projekte gefördert werden. 
 

http://de.news.yahoo.com/030708/71/3j1eo.html 

Dienstag 8. Juli 2003, 08:51 Uhr 

Blatt: Deutschland will Förderung von Embryonenforschung stoppen 

Hamburg (Reuters) - Die Bundesregierung versucht nach Informationen der 
"Financial Times Deutschland" (FTD (NASDAQ: FTDI - Nachrichten) ) in 
letzter Minute EU-Pläne zu verhindern, die in Deutschland verbotene 
Embryonenforschung auch mit deutschem Geld zu fördern. 
 

Das Blatt zitiert in seiner Dienstagsausgabe den Sprecher des 
Bundesforschungsministeriums, Florian Frank, mit den Worten: "Wir 
meinen, dass sich die Europäische Kommission nicht über Gesetze 
hinwegsetzen kann, die es in Mitgliedstaaten gibt. Hier handelt es sich 
sogar um Strafgesetze." 
 

EU-Forschungskommissar Philippe Busquin plant dem Blatt zufolge, die 
Forschung an embryonalen Stammzellen wesentlich mehr öffentlich zu 
fördern, als das in Deutschland und einigen anderen Ländern der 
Europäischen Union (EU) möglich ist. Die Forschung ist umstritten, weil 
für diese Stammzellen künstlich gezeugte Embryonen abgetötet werden. 
Andererseits erhoffen sich Forscher, mit den wandelbaren Zellen 
Ersatzgewebe gegen schwere Leiden züchten zu können. 
 

Am Mittwoch soll die EU-Kommission über diesen Teil des sechsten 
Forschungsrahmenprogramms entscheiden, das bis 2006 läuft. Bis 
Jahresende gilt noch ein Moratorium, das verhindert, dass EU-Geld für 
Projekte mit embryonalen Stammzellen fließt. Deutschland zahlt einen 
großen Teil des Forschungsgeldes. Sollte das Vorhaben die nötige 
Mehrheit unter den EU-Ländern bekommen, würde Fördergeld für Projekte 
gezahlt, mit denen sich Wissenschaftler in Deutschland strafbar machen. 
 

In Deutschland darf nur unter strengen Auflagen und an Stammzelllinien 
geforscht werden, die vor dem 1. Januar 2002 existiert haben. So soll 
verhindert werden, dass weitere Embryos zur Forschung getötet werden. 
 
 

http://de.news.yahoo.com/030708/286/3j18f.html 

Dienstag 8. Juli 2003, 06:03 Uhr 

Presse: Deutschland will Förderung von Embryoversuchen in EU stoppen 

(AFP) Die Bundesregierung versucht einem Zeitungsbericht zufolge, in 
letzter Minute Pläne der EU-Kommission zu verhindern, die in Deutschland 
verbotene Forschung an embryonalen Stammzellen zu fördern. "Wir meinen, 
dass sich die Europäische Kommission nicht über Gesetze hinwegsetzen 
kann, die es in Mitgliedstaaten gibt", sagte der Sprecher des 
Forschungsministeriums, Florian Frank, der "Financial Times Deutschland" 
vom Dienstag. In diesem Falle handele es sich sogar um Strafgesetze, 
betonte er. 

--------------------------------------------------------------------------------

home                back                side