Christian Frodl von der Interessengemeinschaft
Kritische Bioethik ruft zu einer Briefaktion auf:
Anlaß: Der deutsche UNO-Vertreter spricht sich - entgegen
der offiziellen Haltung der Bundesregierung- gegen ein umfassendes Klonverbot
aus
Datum. 15.Okt.2002
EILIGE BRIEFAKTION: Deutscher UNO-Vertreter spricht sich gegen ein weltweites
und
umfassendes Klonierungsverbot durch die Vereinten Nationen aus
Liebe Mitsteiterinnen und Mitstreiter,
liebe Newsletter-BezieherInnen,
Nachfolgende Meldung aus einem aus einem Newsletter von www.euro-fam.org
mit Aufruf sich
dringend an dieser Aktion zu beteiligen gebe ich weiter. Die Zeit eilt,
da diverse Verhandlungen
anstehen, bei denen immer mehr Befürworter der deutsch/französischen
Position gewonnen
werden sollen.
HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Zur Zeit werden bei der UNO zwei Entwürfe einer UNO-Konvention
diskutiert, die menschliches
Klonen auf nationaler Ebene verbieten wird.
Deutschland und Frankreich werben dabei für ein Vorgehen in zwei
Etappen. Diese Taktik sieht
vor, die Aufrechterhaltung des Klonens für "therapeutische" Zwecke
(Quelle:
http://daccess-ods.un.org/doc/UNDOC/GEN/N02/625/77/PDF/N0262577.pdf?OpenElement)
weiterhin zu erlauben. Hierin besteht ein deutlicher Widerspruch zur
offiziellen Haltung der
Bundesregierung gegenüber dem Bundestag.
Während die Bundesregierung gegenüber dem Bundestag aussagt,
das deutsche Recht kenne
keinen Unterschied von Klonierungsformen und jede Form des menschlichen
Klonens sei
verboten (DBT-Drucksache 14/8841, 22.04.2002, http://dip.bundestag.de/btd/14/088/1408841.pdf),
vertritt der deutsche Vertreter bei den Vereinten Nationen, Herr Christian
MUCH, einen entgegengesetzten Standpunkt : Bei einem Arbeitstreffen sagte
er, ein umfassendes Klonierungsverbot durch eine UN-Resolution verstösse
gegen bundesdeutsches Recht, da das Verbot von therapeutischem Klonen zu
medizinischen und Forschungszwecken einer unterlassenen Hilfeleistung gleichkomme,
und demzufolge eine kriminelle Handlung darstelle. (Quelle : CFAM, "Friday-Fax",
New York, 27. September 2002,
vol. 5, nr. 40)
Vertreter der bei der UNO akkreditierten Nichtregierungsorganisationen
berichten ausserdem von
offensichtlichen Täuschungsmanövern der zahlreich vertretenen
deutschen Diplomaten, die bei
muslimischen und südamerikanischen Diplomaten für ihren Vorschlag
um die Aufrechterhaltung
des "therapeutischen" Klonens werben. Bereits im Frühjahr 2002
hatte die PDS-Bundestagsfraktion auf entsprechende Meldungen hin eine Kleine
Anfrage an die Bundesregierung gestellt. Nun gibt es erneute Beweise, wonach
deutsche UNO-Vertreter in ihren Taten deutlich von der offiziellen Position
der Bundesregierung abweichen. Damit wird die wirkliche Absicht der Bundesregierung
in dieser Angelegenheit in Frage gestellt.
Der von Spanien, den USA und den Philippinen eingebrachte Entwurf (Quelle:
http://daccess-ods.un.org/doc/UNDOC/LTD/N02/609/08/PDF/N0260908.pdf?OpenElement)
schlägt dagegen ein vollständiges und sofortiges Klonierungsverbot
auf nationaler Ebene und
ohne Unterscheidung von speziellen Klonierungsformen vor. Dazu heisst
es im Punkt 4 : "Die
Generalversammlung der Vereinten Nationen erklärt feierlich, dass,
bis zur Adoption einer
Internationalen Konvention gegen menschliches Klonen, die Mitgliedsstaaten
in ihrem Staat
oder dem Gebiet, in dem sie die staatliche Kontrolle ausüben,
die Grundlagenerforschung,
Experimentierung, Vervollkommnung oder Kommerzialisierung jeder Technik,
die menschliches
Klonen ermöglichen würde, verbietet." Die Mitgliedsstaaten
werden in Punkt 5 aufgefordert,
"schnellstmöglich Massnahmen zu ergreifen, um jede Form von Gen-Technik
zu verbieten, die
die Würde des menschlichen Lebens ignoriert."
AKTION :
Befragen Sie die Bundesregierung
1. Warum unterstützt die Bundesregierung nicht den Standpunkt der
von Spanien, den USA
und den Philippinen vorgeschlagenen Resolution, die der vor dem Bundestag
geäusserten
Haltung der Bundesregierung entspricht ?
2. Mit welcher Absicht brüskiert Herr Christian Much im Namen der
Bundesregierung die
Konferenzteilnehmer mit der Aussage, ein generelles und weltweites
Verbot
therapeutischen Klonen stehe gegen bundesdeutsches Recht, da es einer
unterlassenen
Hilfeleistung gleichkomme und daher eine kriminelle Handlung darstellt
?
3.Warum will die Bundesregierung auf internationaler Ebene ein separates
Verbot von
"therapeutischen" und von "reproduktivem" Klonen herbeiführen,
obwohl sie diese
Trennung auf nationaler Ebene nicht zulässt ? Dies kann nur dazu
dienen, die nationale
Gesetzgebung durch ein internationales Rechtsinstrument zu umgehen.
Bitte kontaktieren Sie per Fax oder per Brief das Aussenministerium
und das
Bundeskanzleramt (mit Kopie an den deutschen Vertreter bei den Vereinten
Nationen) mit
einem gemeinsamen Brief. Machen Sie auch über ihre Verteiler auf
diese Aktion aufmerksam.
MUSTEREBRIEF als Download
Auf dem Gemeinschaftsportal der InteressenGemeinschaften Kritische Bioethik
Deutschland steht zur Erleichterung der Arbeit ein ausführlicher Text
als Musterbrief im RTF-Format (mit WORD öffnen) zum Weiterverarbeiten
und Personalisieren bereit.
Bitte beachten Sie dazu auch folgende Hinweise:
- Vergessen Sie nicht, die entsprechenden Angaben im Absender
und Text (ich bzw. wir-Form
bei Organistationen) zu ändern und nach Ausdruck zu unterschreiben.
- Geben Sie bei Versand per Post unbedingt Ihren Absender auf
dem Umschlag an, da der Brief
sonst ungesehen in die Mülltonne wandert!
- Kopie der abgesendeten Schreiben bitte an Botschafter Hanns
Schuhmacher (siehe unten)
Musterbrief an Bundeskanzler Gerhard SCHRÖDER im RTF-Format unter
http://www.kritischebioethik.de/Uno-Aktion-Musterbrief-Schroeder.rtf
Musterbief an Aussenminister Joschka FISCHER im RTF-Format unter
http://www.kritischebioethik.de/Uno-Aktion-Musterbrief-Fischer.rtf
KONTAKTE:
Herrn
Bundeskanzler Gerhard Schröder
Bundeskanzleramt
11012 BERLIN
FAX: (0049) 030-4000-2353
Herrn
Joschka Fischer
Bundesminister des Auswärtigen
Auswärtiges Amt
Werderscher Markt 1
D-11013 Berlin
FAX: (0049) 030-5000-1928
mit Kopie an
Herrn
Botschafter Hanns Schuhmacher
Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten
Nationen
871 United Nations Plaza
New York, N.Y. 10017
FAX: 001-212-940-0408
Quelle und weitere Informationen:
Weitere Informationen demnächst unter http://www.euro-fam.org/
Diese Aktion stammt aus einem Newsletter von www.euro-fam.org
Viele Grüße und eine rege Beteiligung wünscht
Christian Frodl
Sprecher der
InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Bayern
----
http://www.kritische-bioethik.de/
Das Infoportal zu Themen der Bioethik - ein Gemeinschaftprojekt der
InteressenGemeinschaften Kritische Bioethik Deutschland
http://www.bioethik-bayern.de
Die Info-Seite der IGKB-Bayern
http://www.nationaler-ethikrat.de
Die Info- und Protestseite zum Nationalen Ethikrat
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