Forum Bioethik Lizenz für Stammzellenforschung mit Embryonen in Großbritannien

London (dpa) - Die schottischen Erschaffer des Klonschafs Dolly haben
eine Genehmigung für das Forschen mit menschlichen embryonalen
Stammzellen erhalten. Die erste Lizenz ihrer Art in Großbritannien
erlaube eine neue Technik zur Gewinnung solcher Zellen aus menschlichen
Eizellen, hieß es am Dienstag seitens der zuständigen staatlichen
Behörde HFEA. Mit der Lizenz sei aber kein menschliches Klonen
verbunden. Die embryonalen Stammzellen sollen mit Hilfe der
Jungfernzeugung (Parthenogenese) hergestellt werden. Dabei wird eine
unbefruchtete Eizelle angeregt, sich zu teilen. Mit dem Verfahren soll
am Roslin-Institut bei Edinburgh die Wirkung neuer Medikamente getestet
werden.

 Die an dem Projekt beteiligten Wissenschaftler waren den Angaben
zufolge auch für die Geburt des Klonschafs Dolly 1996 verantwortlich.
Professor Ian Wilmut hatte damals den Kern einer Schafs-Euterzelle
entnommen und in eine zuvor entkernte Eizelle eingesetzt. Dolly war im
Februar im Alter von sechs Jahren nach einer Lungeninfektion
eingeschläfert worden.

 US-Forschern war es nach Angaben des Magazins "New Scientist" vom April
gelungen, unbefruchtete Eizellen mit elektrischen und chemischen
Impulsen zur Teilung anzuregen. Sie wuchsen nach dieser Jungfernzeugung
in wenigen Tagen bis zum Blastozysten-Stadium heran. Aus diesem
Embryo-Stadium können Forscher Stammzellen gewinnen.

©dpa

101403 Jun 03

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